9 Monate

Die Veränderung in der Schwangerschaft …

Ich habe das Gefühl bei einem Marathon zu laufen. Ich bin erschöpft und möchte einfach nur schlafen, schlafen, schlafen. Mein Körper produziert ganz viel Progesteron (ein Hormon, das wie eine Schlaftablette wirkt, den Blutdruck senkt und meine Verdauung entschleunigt).

Nicht nur die Müdigkeit macht sich deutlich bemerkbar, auch die Gefühle fahren Achterbahn mit mir. Ich lese ein Buch, die Tränen kullern über meine Wangen, meine Tochter sagt „Mami, du bist mein großer Engel“.Schon wieder ist es um mich geschehen.

Dieser ungewohnte Hormoncocktail aus Progesteron und Östrogen treibt sein Unwesen und lässt mich Gefühle noch intensiver wahrnehmen. Spannend und zugleich verwirrend.

Zusätzlich macht mir meine Gewichtszunahme zu schaffen. Ich kann mir beinahe beim Zunehmen zugucken.

Nicht nur die Jeans beginnen enger zu werden, sondern auch meine BH´s. Sie kneifen und zwicken an jeder Stelle. Meine Brust ist zusätzlich empfindlich und schmerzt. Gefühlt „explodiere“ ich gleich. Unter der Haut kommen die blauen Adern zum Vorschein, die Milchproduktion wird bereits fleißig angekurbelt.
Ich sehe mich im Spiegel an und denke mir: “Ging das bei Lena auch so schnell?!” Beine geschwollen, Bauch aufgebläht und meine Haut blüht wie in der Pubertät auf. Ich fühle mich schlapp und nicht wohl in meiner Haut. Wo bleiben nur die Glücksgefühle?

Bis jetzt dachte ich immer, es sei alles nur Einbildung, aber nach dem Termin bei der Ärztin und meiner Figurveränderung muss doch etwas Wahres dran sein.

Wichtig: Gut stützende BH´s tragen und wenn es nicht mehr auszuhalten ist: Warme Vollbäder oder ein warmer Lavendelwickel.

Ich versuche positiv zu bleiben und denke dabei ganz fest an meinen kleinen Untermieter.

Was mir ganz besonders dabei hilft ist der Zuspruch meiner zwei Liebsten. Lena und Papi schmieren täglich das Bäuchlein ein und bauen mich auf. „Mami, du bist so schön“ Ahhhh … Balsam für die Seele.

Lena meint: „Mama dicker Bauch, Opa auch!“ 😉
Alles klar … Kinder sind einfach herrlich ehrlich.

Ich nehme mich selbst bei der Nase, gestehe mir schlechte Tage ein und besinne mich auf das wirklich Wesentliche bei der ganzen Sache.
Ich bin dankbar schwanger sein zu dürfen und zu spüren, wie dieses Wunder in mir heranwächst. Da nehme ich all die “Nebenerscheinungen” gerne in Kauf.
Mit diesen Gedanken, ein bisschen Sport und gesunder Ernährung hebt sich meine Stimmung augenblicklich. Ich führe mir vor Augen, dass ich mich wohl nie wieder so prall, so gut durchblutet und weiblich fühlen werde.
Papa genießt es ebenso …

Ich streichle staunend über meinen Bauch und frage mich …
„Ist da wirklich ein kleiner Mensch drinnen?!“

 

Für alle Mamis gut zu wissen:

von Monika Siller, Physiotherapeutin

Die Gewichtszunahme der werdenden Mutter, gekoppelt mit der Veränderung der gewohnten Figur der schwangeren Frau, sollte ca. 12 kg über die gesamte Schwangerschaft nicht übersteigen. Dieses Gewicht setzt sich zusammen aus: Gewicht des Kindes (ca. 3000g); Mutterkuchen, Fruchtblase, Nabelschnur (ca. 600g) und dem Fruchtwasser (ca. 1000g). Bei der Mutter kommen noch das Gewicht der wachsenden Gebärmutter (ca. 1000g); Gewicht der Brüste (ca. 600g), die vermehrte Blutmenge (ca. 1000g) und dem eingelagerten Gewebswasser (ca. 3000g) zusammen.
Ein individuell abgestimmtes Bewegungsprogramm hilft den Frauen, neben der Kontrolle ihrer Essgewohnheiten, das Gewicht nicht maßlos zu steigern.
Auch die Stabilisation des Blutzuckerspiegels ist Ziel einer guten Schwangerschaftsbetreuung; als Vorsorge gegen den in den letzten Jahren zunehmenden Schwangerschaftsdiabetes.

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